Weizenbiertest

Ergebnisse Weizenbiertest vom 21.11.2014

Resultate der Blindverkostung 21.11.2014

Eins vorab, der letzte Test war nicht wie in der Einladung angekündigt vor sechs Jahren, sondern vor vier Jahren in 2010 und der letzte Testsieg ging seinerzeit um Haaresbreite mit eine Note von 2,38 an “Licher Weizen“ vor dem Seriensieger der letzten Jahre “Maisels Weisse“ mit 2,40.

 

Es war also mal wieder Zeit, den aktuellen Qualitätsstand der im Raum Mittelhessen regulär erhältlichen Weizenbiere mittels einer organoleptischen Prüfung (Hinweis: Als organoleptische Prüfung bezeichnet man die hilfsmittelfreie Bewertung eines Objektes in Bezug auf Eigenschaften wie Geruch, Geschmack, Aussehen und Farbe durch eine Person, welche, kraft ihrer wissenschaftlichen und technologischen Kenntnisse verbunden mit regelmäßiger Übung, hierzu befähigt ist) in einer Blindverkostung zu prüfen. Wie schon bei den letzten beiden Tests waren auch dieses Mal neben den Hefeweissbieren, die immer beliebter werdenden alkoholfreien Sorten im Wettbewerb. So trafen sich dann am letzten Freitag zunächst zehn der oben definierten Fachkräfte zur Bewertung zusammen. Am Start waren in dieser Reihenfolge folgende Testkandidaten: Franziskaner, Licher, Erdinger Urweizen, Kuchlbauer, Maisels und Schöfferhofer.

 

Mit durchweg guter Benotung empfanden die Prüfer die Farbe und Trübung fast aller Kandidaten als gut. Allerdings kamen Testkandidat 3 (Erdinger Urweizen) mit seiner goldgelben bis honigfarbenen Tönung mit einer Spitzennote 1,4 und auch der bernsteinfarbene Testkandidat 5 (Maisels) mit Note 1,6 bei allen Testern sehr gut an. Bei der Schaumbildung und - konsistenz hatten Maisels und gleichauf Schöfferhofer (beide Note 1,45) und Erdinger Urweizen (Note 1,55) die Nase vorne. Bei der Geruchsempfindung scheiden sich dann die Geister, während einige der Testkandidaten über scheinbar gar keinen Geruch verfügen, fielen andere mit Attributen wie “modrig“, “säuerlich“ unangenehm auf, lediglich Maisels konnte hierbei mit “frisch“ bis “verführt zum Trinken“ überzeugen. Das ganze wiederholte sich dann praktisch auch im Geschmackstest, auch hier lag Maisels vorne, sodass der Gesamtsieger einmal wieder, wie schon so oft, Maisels Weisse heißt.

Ergebnisliste:

1. Maisels 1,72

2. Erdinger Urweizen 1,95

3. Schöfferhofer 2,10

4. Franziskaner 2,76

5. Licher 3,23

6. Kuchlbauer 3,29

 

Alle überrascht hatte die Tester die deutliche Rückstufung des letzten Weizenbiertestsiegers Licher Weizen, aber vermutlich hat man sich zu sehr an Licher gewöhnt, das nach wie vor im mittelhessischen Raum von der Verbreitung her sicher die Nummer 1 eins ist. Möglicherweise hatte auch ein kleiner Mangel beim Einschenken Einfluss auf die Rückstufung, aber ich möchte zwei Kommentare zum diesjährigen Licher nicht vorenthalten: “irgendwie nix“ und “wie Seife“. Kein weiterer Kommentar.

 

Der Testzweite Erdinger Urweizen hat aber durchaus das Zeug zu einem ernsthaften Konkurrenten, denn optisch kam das Erdinger schon sehr gut rüber, lediglich im leichten Abfall in den sensorischen Bewertungen resultierte der immer noch sehr gute 2. Platz.

 

Mit Verstärkung auf 16 Tester und etwas zeitlichen Abstand, währenddessen sich die Geruchs- und Geschmackssensoren wieder etwas neutralisieren konnten, erfolgte der Test der alkoholfreien Sorten. Durchweg waren hier die Noten eine halbe bis eine Abstufung schlechter wie bei den Original Weizenbieren und obwohl einige der alkoholfreien Sorten über sehr intensive, manchmal auch unangenehme Geruchseigenschaften aufwiesen, gab es hier kaum Zurückstufungen. Allerdings schieden sich auch hier beim Geschmack wiederum die Geister und es waren auch hier sehr interessante Kommentare auf den Auswertebögen zu lesen.

 

Testkandidat 1 (Licher) reichte von “wie Sauerkraut“, “eingeschlafene Füsse“ bis zu “inhaltslos“. Einer der kreativen Weizenbiertester betitelte Testkandidat 3 (Schöfferhofer) mit “geeignet als Kamindeko“, es bleibt offen was er damit gemeint haben könnte und obwohl ein weiterer Tester die Bemerkung “wässrig, nicht meines“ abgab, schaffte es Schöfferhofer alkoholfrei dennoch auf Gesamtplatz 2. Ohne groß mit überschwänglichen Kommentaren versehen, aber mit durchgängig guter Bewertung schlich sich klammheimlich das Paulaner auf Platz 1.

 

Verkehrte Welt, denn beim letzten Test 2010 führten Erdinger und Franziskaner die Tabelle an und Paulaner und Schöfferhofer lagen hinten, dieses mal genau umgekehrt und abgeschlagen liegen die eigentlich populären Marken Erdinger und Franziskaner dieses mal ganz am Ende.

Ergebnisliste:

1. Paulaner 2,56

2. Schöfferhofer 2,61

3. Maisels 2,97

4. Licher 3,22

5. Franziskaner 3,23

6. Erdinger 3,31

 

Die diesjährigen Testsieger werden dann wie immer zur Party nach dem LahnLaender 2015 ausgeschenkt und gelten als Kaufempfehlung für alle offiziellen, wie privaten LahnLaender Feiern.